All diese Erfahrungen prägen uns und so manche beeinflussen unser Fühlen, Denken und Handeln im weiteren Leben nachhaltig. 

Stellen Sie sich all diese Erfahrungen nun als Steine vor. Der Rucksack ist anfangs meist noch leicht und der Rücken (je nach Typ) stark genug. Von Jahr zu Jahr werden es aber mehr Steine, manche werden sogar dicker- das lässt sich kaum vermeiden, zumal wir inzwischen auch immer älter werden.

Unter den üblichen Stressoren des Lebens werden wir nicht nur älter, sondern haben oftmals leider auch weniger Zeit, uns um die „Stärke“ des Rückens zu kümmern. Hier ist insbesondere die westliche Zivilisation betroffen. Zudem ist es in unserem Kulturkreis nicht unbedingt üblich, sich mit den Steinen in den Rucksäcken ausführlich zu befassen. Unsere Gesellschaft ist schnelllebig und leider noch maßgeblich durch die Prinzipien „höher, schneller, weiter“ geprägt.

Gut täten dem Rücken Pausen, den Rucksack ab und an mal abzusetzen, etwas von der Last herauszunehmen. Hilfreich sind natürlich auch stärkende Einheiten wie Hobbies, Urlaube, Lob etc. und jedes Stärken von Ressourcen. Schöne Erlebnisse, das Pflegen von Freundschaften, die vielleicht auch einfach mal den Schmerz der Tragegurte auf den Schultern für eine Weile vergessen lassen.

Doch oftmals fehlt genau dafür die Zeit, oder der Effekt hält nur kurzfristig an. Vielen Menschen geht irgendwann schlicht die Puste aus. Doch der Weg des Lebens geht weiter. Die Beine werden müde. Es kostet zunehmend Kraft, sich auf den Weg zu konzentrieren, der Blick ist mehr und mehr nach unten gerichtet. Es wird dunkler.

Wenn dann noch eine Steigung hinzukommt in Form von Krankheit, Stress in Beruf oder Familie, ein Verlust - lassen Sie es bildlich gern eine Wurzel sein, über die Sie stolpern, dann kann uns dies zu Fall bringen.

Erschöpfung und Frust/körperliche Beschwerden sind dann Programm. Übergewicht, Traurigkeit, Ängste, Panikattacken, Schmerzen- all diese sind dann mögliche Erscheinungsformen davon, dass es dem Menschen nicht gut geht. Scham führt im Verlauf leider oftmals zusätzlich zur sozialen Isolation oder dem Versuch, diese unangenehmen Gefühle mit Alkohol oder einem anderen Verhalten zu betäuben oder ihnen zu „entfliehen“. Konsum von Medien, Essen, extremes Sporttreiben oder Spielsucht sind einige Alternativen.  

Lesen Sie sich meine Texte durch, und bekommen Sie eine Idee davon, was es bedeuten könnte, eben diese Steine herauszuholen, sie anzusehen und zu verkleinern oder sogar aufzulösen.

Wie würde sich das wohl anfühlen, wenn dieser Rucksack irgendwann wieder deutlich leichter wäre? Welcher Mensch wären Sie dann? 

Finden Sie es heraus!

Ich freue mich, wenn ich Ihnen auf Ihrem Weg zu sich zurück behilflich sein darf! 

Ihre Isabelle Kroppenstedt